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Ruheberg Schwarzwald/Oberried
Letzte Ruhe inmitten der Schwarzwaldberge
Buch der Erinnerung

In Erinnerung an Christian Meister ...



Denk dir ein Bild, weites Meer,
ein Segelschiff setzt seine weißen Segel und gleitet hinaus in die offene See.
Du siehst, wie es kleiner und kleiner wird.
Wo Wasser und Himmel sich treffen, verschwindet es.
Da sagt jemand: Nun ist es gegangen. Ein anderer sagt: Es kommt.
Der Tod ist ein Horizont – und ein Horizont ist nichts anderes, als die Grenze unseres Sehens.
Wenn wir um einen Menschen trauern, freuen sich andere, ihn hinter der Grenze wiederzusehen…


Name: Meister, Christian
Geburtsort: Bochum
Geboren am: 19.11.1963
Gestorben am: 27.01.2022
Gestorben in: Buchenbach


Lieber Chris
Jetzt ist sie viel zu früh zu Ende, unsere verrückte Geschichte, wie wir unsere Begegnung immer genannt haben. Wir müssen schon viele Leben miteinander verbracht haben, denn schon beim ersten Kennenlernen haben wir beide unabhängig voneinander gespürt: dies ist meine Liebe.
Bereits nach wenigen Stunden wusste ich damals, das ich mit Dir gemeinsam die Welt und die Menschen dort kennenlernen möchte: Du mit der Kamera und ich mit der Landkarte - zusammen eine wundervolle und unschlagbare Ergänzung. Deine Bilder von all unseren Reisen bleiben unvergessen und sie werden eine unaufhörliche Sehnsucht nach Reisen mit Dir hinterlassen, auch für all unsere Freunde.
Einen Trost haben wir: „Wir haben alles richtig gemacht“, so hast du es in jener Nacht vor unserem Kachelofen gesagt, nachdem du deine Diagnose bekommen hast. Natürlich hatten wir noch viel vor, aber eigentlich waren wir auch irgendwie am Ziel, und wollten langsam etwas zur Ruhe kommen. Du konntest noch „unseren Zielhafen“, unser schönes, neues Zuhause im Unteribental umbauen. Und jetzt muss ich lernen und akzeptieren, darin alleine zu leben. Du konntest hier, an dem schönen großen Fenster zum Garten, deine letzten Monate mit mir und lieben Freunden genießen. Ich konnte dich begleiten, bis ich dich ganz friedlich gehen lassen musste. Denn Liebe
heisst letztlich auch loslassen, auch wenn dies mir nicht einfach gefallen ist.
Du hast so gekämpft, unglaubliche Schmerzen ertragen, dich wieder aufgerafft, selbst als die Ärzte dich schon aufgegeben hatten. Aber leider war deine Krankheit ein sehr unfairer Gegner, und wie sie dir deine Selbstständigkeit immer mehr genommen hat, hast du entschlossen, das es jetzt genug ist und bist leise gegangen. Und so muss ich, aber auch all unsere Freunde, das nun akzeptieren und lernen, ohne deine Liebe und Herzlichkeit, deine unglaubliche Kraft, deinen Humor, deine Umarmungen, deine Kochkünste und dein Zuhören können, weiterzuleben.
Was bleibt ist die Erinnerung.
In unendlicher Liebe, dein Mädel Renate