In Erinnerung an Annelie Herrmann ...

Am Hang die Heidekräuter blühn,
Der Ginster starrt in braunen Besen.
Wer weiß heut noch, wie flaumiggrün
Der Wald im Mai gewesen?

Wer weiß heut noch, wie Amselsang
Und Kuckucksruf einmal geklungen?
Schon ist, was so bezaubernd klang,
Vergessen und versungen.

Im Wald das Sommerabendfest,
Der Vollmond überm Berge droben,
Wer schrieb sie auf, wer hielt sie fest?
Ist alles schon zerstoben.

Und bald wird auch von dir und mir
Kein Mensch mehr wissen und erzählen,
Es wohnen andre Leute hier,
Wir werden keinem fehlen.

Wir wollen auf den Abendstern
Und auf die ersten Nebel warten.
Wir blühen und verblühen gern
In Gottes großem Garten.

Hermann Hesse

von Christoph und Margret

Ich ging in die Wälder,
denn ich wollte wohl überlegt leben;
intensiv leben wollte ich.
Das Mark des Lebens in mich aufsaugen,
um alles auszurotten, was nicht Leben war.
Damit ich nicht in der Todesstunde innewürde,
dass ich gar nicht gelebt hatte.

Dieses Zitat von Henry David Thoreau beeindruckt mich schon lange Zeit und ich versuche, auch im Alltag nicht zu vergessen, was wirklich wichtig im Leben ist.
Auch du hast "das Mark des Lebens" in dich aufgesaugt und bis zum Schluss daran festgehalten. Ich danke dir, dass du mir deine Lebensfreude weitergegeben hast.

Jetzt bist du zum letzten Mal "in die Wälder" gegangen, um für immer dort zu bleiben. Ich bin froh, dass wir uns noch gemeinsam so einen wunderschönen Platz bei unserem Bäumchen aussuchen konnten. Auf die vielen Wanderungen über den Feldberg zu dir freue ich mich schon.

Bussi
Anja

ein Gruß von meinem Baum zu Deinem Baum...

Lilli

O all ihr treuen
Freundlichen Götter!
Dass ihr wüsstet,
Wie euch meine Seele geliebt!

Zwar damals rief ich noch nicht
Euch mit Namen, auch ihr
Nanntet mich nie, wie die Menschen sich nennen
Als kennten sie sich.

Doch kannt ich euch besser,
als ich je die Menschen gekannt,
Ich verstand die Stille des Aethers,
Der Menschen Worte verstand ich nie!

(Friedrich Hölderlin)

Ja, im Arme der Götter wuchs sie groß und behielt Zeit ihres Lebens Sinn für die "Lüftchen des Himmels"

Ingrid

Wenn die Musik der Liebe Nahrung ist, spielt weiter!

William Shakespeare

Dein Herbert

"Flieg Annelie, fliege in das Licht,
Du hast jetzt alle Zeit der Welt."

Cheers Gerd

in lieber Erinnerung an Dein fröhliches, aufgestelltes
Wesen,

deine Ursula

da kommen mir zwei Situationen in den Sinn. Zum einen die erste Begegnung mit Dir. Nahe beim VDI Essen sitzen wir 1973/74 im Café- die ganze KATALYSE- Meute, technikpolitisch aufgeputscht, schwerkraftig debattierend, von Hans augenzwinkernd, aber hartnäckig dirigiert. Er will Robert Jungk nach Essen holen- und eine Bewusstseinsbresche zum Thema ?Gläserner Bürger? schlagen. Herein schwebt eine schöne Dunkelhaaarige, gutgelaunt, im Outfit nicht mainstream, daher passend; schwebend ? wie ich merke, auch in Dialekt, Themen und Lebensfreude. Hans stellt Dich als "das sei halt die Annelie" vor. Du segelst über diese knappe Vorstellung charmant hinweg, biegst unsere Schmalspurigkeit für schöne zehn Minuten mit Deinen Themen und Empfindungen um. Vorhang.
Viele Jahre später und nach inzwischen oft ausgetauschter Gastfreundschaft. Durch Zufall sind wir 1980 - nahezu als erste Außenstehende- in der Klinik, in der Du nach Eilins Geburt liegst, um Dir zu gratulieren. Du zeigst ohne Umschweife auf Eilins fehlende Fingerchen an der rechten Hand, sprudelst über vor Ideen, wie man damit umgehen, auf welche Art man operieren könnte, wie man zäh diesen Weg gehen sollte. Wieviel positive Energie bei Dir; stets. Und welcher Lohn für Dich und die ganze Familie, Eilin später Cello spielen zu hören; wieviel Vorbild, wieviel Vergnügen, welche Befriedigung.

Dein Volker

ich werde stets Deine schönen blonden Haare und Deine ausstrahlende Erscheinung in Erinnerung behalten. Die Telefongespräche mit Dir haben die physische Entfernung verschwinden lassen und eine intime Nähe ermöglicht. Die leichten Hohlkörper, gefüllt mit Wasser tanzen noch vor meinen Augen.

Deine Fiorella

Der Baum.

Er hält die Zeiten in den Zweigen.
Des Winters Schnee,
Des Frühlings Blumenreigen.
Des Sommers warmen Regen
Und Herbstes Früchtesegen.

Er ist die Kraft
Die Leben schenkt;
Von der wir atmen.

Er gibt uns Geist
Und Hoffnung,
Wo uns Schmerz zerreißt.

Manchmal glaubt er
ein Engel zu sein
mit dem Namen =
Ila - Annelie

Julie Weisshuhn